Im Jahr 2017 besuchte unser Kamerad Andreas Dreier die Gruppenführerlehrgänge I und II. Hier schildert er seine persönlichen Eindrücke:
Lehrgang Gruppenführer I in der NABK in Celle vom 25.09. bis 29.09.2017
Am 25.09. begann ich den Lehrgang zum Gruppenführer Teil 1 in der NABK in Celle. Das Treffen der Teilnehmer war angesetzt morgens um 7.50 Uhr im Foyer. Etwas gestresst durch die Anfahrt auf der B214 begann der Tag in Celle mit der Parkplatzsuche. Leider bekam ich nur noch die Möglichkeit am Ende des Grundstücks zu parken. Schon fix und fertig in Dienstkleidung zog ich mit dem Koffer über den Hof und meldete ich mich an der Anmeldung, bekam den Zimmercode und einige Hinweise. Das Zimmer im Gebäude 2 erinnerte mich an eine Jugendherberge, einfach und kahl. Der beste Schrank, das Bett am Fenster waren schon belegt, eine Dusche für vier Kameraden: „Hier bleibe ich nicht über Nacht!“
Um 7.50 Uhr war das Zusammentreffen aller Kameraden im Foyer und Einstimmung durch den Organisator: Hausordnung, was passiert, wenn sich jemand den Alkohol durch den Kopf gehen lässt, Zeiten zum Essen, Freizeit und Einteilung in die Lehrsäle.
Die Gruppe der GF1 war mit ca. 70 Personen doch sehr groß, es stellte sich der Lehrgangsleiter vor und begann den Verlauf der Woche vorzustellen. Nach dem wir uns vorstellten, musste ich im Anschluss die Männerwehr vorstellen, da so etwas noch nie gehört worden ist. Nach zwei Einheiten „Führen“ war Mittag angesagt, 1,5 Stunden, das Essen war (noch) OK, es herrschte ein ziemliches Gedränge im Speisesaal. Mit dem Thema“ Einsatzlehre“ endete der erste Tag um 16.30 Uhr. Mit vollem Kopf ging es durch den Berufsverkehr in Celle zurück nach Bortfeld.
Der zweite Tag war gefüllt mit viel Theorie und zwei Einheiten im Planspielraum. Hier wurde an großen Flachbildschirmen Lagen vorgestellt und abgearbeitet. Freiwillige haben mit einem Xbox-Controller das Programm bedient, ähnlich wie in bei einem Spiel auf dem PC.
Die Tage drei und vier waren zur Hälfte praktisch auf dem Hof und im Lehrsaal. Zur Praxis wurden wir in Gruppen eingeteilt, je nach angegebener Fahrzeuggröße der Heimatwehr. Wir bekamen ein LF, somit genügend Platz für unsere Gruppe. Unser Ausbilder war fair, es gab keine Probleme mit dem Auskommen. Es wurden verschieden Lagen durchgespielt – Brandbekämpfung, Menschenrettung, GAMS-Lage (ABC). Jeder ist dran gekommen, wir haben viel gelernt und auch Spaß dabei gehabt! Ich hatte einen Brand auf einem Flachdach, brennende Teerkocher, Gasflaschen und Arbeiter auf dem Dach. Das war schon eine Herausforderung!!! Aus den Übungen wurde schließlich die praktische Note gebildet.
Am letzten Tag wurden morgens die Fahrzeuge gereinigt und überprüft. Nach dem zweiten Frühstück ging es wieder in den Lehrsaal zur schriftlichen Prüfung, zwei Einheiten Brandsschutz und Abschlussgespräch. Mittags war Lehrgangsende und mit der Aussage, dass alle bestanden haben, konnte man erleichtert die Heimreise antreten.
Lehrgang Gruppenführer II in der NABK in Celle vom 13.11. bis 17.11.2017
Nach kurzfristiger Einladung begann ich am 13.11. den Lehrgang zum Gruppenführer II in der NABK in Celle. Da ich mich mit den Gegebenheiten schon gut auskannte, war es ein leichtes Spiel einen guten Parkplatz zu bekommen und sich zwei Spinde im schwarz/weiß Bereich zu sichern. Auf zur Anmeldung, wieder ins Bettenhaus 2 und das gleiche Spiel: „Ich schlafe lieber im eigenen Bett“! Der Tag war noch recht früh, also ab in die Kantine und noch einen Kaffee einnehmen. Wie kann ein hochmoderner Kaffeevollautomat so einen dünnen Kaffee produzieren? Das Heißgetränk wurde in den folgenden Tagen auch nicht besser. Der Speisplan zeigte für Freitag „Sauerfleisch“, warum???
Nach der üblichen Ansprache ging es wieder in die gewohnten Lehrsäle zum Unterricht. Eine Vorstellung der Kameraden gab es nicht, wieso auch immer. Auf dem Stundenplan stand „Recht“, das doch sehr anstrengende Thema wurde den ganzen Tag durchgezogen. Eine Wiederholung von Teil 1 gab es nicht. So endete der erst Tag mit ca. 60 Teilnehmern…
Die Tage zwei, drei und vier wurden geteilt, bis zum Mittag Praxis, danach in den Lehrsaal. Es wurden Gruppen gebildet – wir waren Gruppe 6 mit 10 Kameraden – mit einem MLF (Staffelbesatzung). Am Dienstag hatten wir Planspiele im „Sandkasten“, ähnlich wie nachgebaute Landschaften einer Modelleisenbahnanlage. Es gab drei verschieden Lagen, die mit Modellen nachgespielt wurden. Die Gruppen wurden am Mittwoch gewechselt, somit kamen wir auf den Hof zur Ausbildung. Da ich an den Planspielen nicht den Gruppenführer „spielte“, musste ich jetzt ran, das auch noch als erster der Gruppe… Mein Auftrag wurde mir auf einem Bild dargestellt, mit Blaulicht und Besatzung wurde eine Runde über den Hof gefahren, die restlichen Kameraden gingen zu Fuß hinterher. Die Lage: Zimmerbrand im 1.OG eines Mehrfamilienhauses, Menschenrettung einer älteren Dame. Somit musste ich den Auftrag mit meiner Gruppe abarbeiten. Und so ging es reihum mit anderen Lagen und Kameraden…
Der Donnerstag begann mit zwei Zugübungen, anschließend Prüfung! Es gab alphabetisch keinen Kameraden vor mir (leider), also wieder der erste… Nervös aber doch gefasst musste ich mit meinem Prüfer zu einem Gebäude gehen. Dann ein Bild einer Lage: Brand aus einem Reihenhaus, Person auf Balkon, Personen, Zeugen etc… Somit musste ich den ganzen Führungsvorgang abspulen, alles erklären und erörtern. Problem hier: Bis auf das gezeigte Bild der Lage war nichts. Kein Fahrzeug, keine Kameraden, man musste sich alles vorstellen und dabei nichts vergessen. Das war schon nicht übel…
Am letzten Tag wie üblich die erste Einheit Technischer Dienst, zweites Frühstück mit dünnem Kaffee, Abschlusstest, Theorieunterricht und Abschlussgespräch. Da die Prüfungsbögen maschinell ausgewertet wurden, bekamen wir zum Ende noch unser Ergebnis mitgeteilt. Die Ausbilder hatten an den praktischen Prüfungen keine Bemerkungen, somit waren wir alle durch.
Puh,… das war eine harte Woche, hat mir auch wieder Spaß gemacht. Sehr viel gelernt und umgesetzt, musste abends doch das eine oder andere lernen und üben.
Fazit
Die Gruppenführer-Lehrgänge haben mir sehr gefallen, kompetente Ausbilder, fair und umgänglich. Die Themen wurden interessant rübergebracht, theoretisch sowie praktisch. Für mich persönlich hat es eine Menge gebracht.Vielen Dank an die Ausbilder der NABK, macht euren Job wirklich gut… weiter so!