Zwei Jahre nach seinem Gruppenführerlehrgang ging es im September 2019 für unseren Kameraden Andreas Dreier wieder einmal in die NABK nach Celle. Das Ziel: der Zugführer.
Hier schildert er seine persönlichen Eindrücke:
Lehrgang Zugführer I und II in der NABK in Celle in den Kalenderwochen 39 und 41
Mittlerweile kannte ich mich in Celle aus, somit verlief die Anreise relativ stressfrei. Geändert hatte sich bis auf den Beginn des Unterrichtes am ersten Tag nichts, ein Einzelzimmer gab es auch nicht. Dafür teilte ich das Zimmer mit einem netten Kameraden.
Unterrichtsbeginn war 9:55 Uhr mit knapp 30 Personen in einem übersichtlichen Lehrsaal. Vorstellung des Lehrgangsleiters, Themen für die Woche und das wichtigste für Freitag, der Test! Irgendwann war die zweite Frühstückspause, an die Instant-Brühe konnte ich mich immer noch nicht gewöhnen. Ich bevorzugte dann doch lieber den „dünnen“ Kaffee. Im Lehrsaal ging es dann gleich los mit dem Führungssystem, das sich bis Mittag durchzog. Zu ungewohnter Zeit um 11.30 Uhr wurde der Speisesaal gestürmt, Plätze gab es zu dieser Zeit aber noch genug. Über das Essen konnte man nicht klagen, es schmeckte gut. Leider war die Pause bis 13.00 Uhr über Mittag sehr lang und wenig kurzweilig.
Es ging dann bis zum Feierabend weiter mit dem großen Thema Führung. Abendbrot gab es ab 17:15 Uhr. Lecker Industriebrot mit milden Wurstspezialitäten und kannenweise Holundertee, vielleicht war es auch Früchtetee … schwer zu definieren. Da ich mein Fahrrad dabeihatte, ging es die folgenden Abende zum Essen nach Celle.
Nach den „Hausaufgaben“ schaute ich dann doch mal in den roten Hahn. Ich ahnte aber schon, dass die restliche Woche dafür keine Zeit bleiben würde. So war es dann auch.
Die Nacht war um 6.00 Uhr zu Ende, schön geschlafen auf einer weichen Matratze mit Latten darunter ging es zum Duschen. Ich habe mich mit dem Zimmerkameraden immer noch gut verstanden.
Ab 7:00 Uhr in die lange Schlange zum Frühstück, ab 8:00 Uhr in den Lehrsaal. So ging das die ganze Woche, nur Theorie mit Themen wie: Rechtskunde, Einsatzleitung, Baukunde, Brandschutz etc. vermischt mit Gruppenarbeit. Dazu mussten vergangene Themen aus dem Trupp- und Gruppenführerlehrgang wiederaufgearbeitet werden. Da saß man schon sehr lange auf dem Zimmer, ich jedenfalls schon.
Endlich war dann Freitag und wir durften den Test schreiben: 40 Multiple-Choice-Fragen mit jeweils mehreren Lösungsmöglichkeiten. Gegen 13:00 Uhr war das Ende erreicht, die Woche hatte es in sich.
Nach einer Woche Pause ging es zum zweiten Teil. Das ganze Prozedere blieb gleich. Immer noch kein Einzelzimmer, dafür jetzt eine Dusche für vier Kameraden und anstatt Lattenrost jetzt ein „Zaunelement“ unter der Matratze, zzgl. eines neuen Zimmerkameraden.
In der Woche wurde der Führungsvorgang in all seinen Bestandteilen immer wieder behandelt, Taktiken ausgearbeitet und Planübungen durchgespielt. Die Gruppe war dieses Mal 20 Personen stark, jeder musste einmal vor der gesamten Gruppe vortragen. Am Donnerstagmittag fand die einzige praktische Ausbildung statt: Zugübungen auf dem Hof!
Am Freitag war es dann soweit. Die Aussicht auf die Klausur lag allen Teilnehmern schwer im Magen. Es mussten handschriftlich zwei verschiedene Lagen ab Alarmierung bis zum Einsatzende abgearbeitet werden. Zeit dafür je 45 Minuten! Nach diesen beiden Aufgaben saß dann der gesamte Lehrgang mit roten Köpfen und schmerzenden Händen vom Schreiben zum Abschlussgespräch im Lehrsaal. Die Stimmung war ungewöhnlich bedrückend, es folgte eine knappe Verabschiedung unter den Kameraden!
Abschließend kann ich zusammenfassend sagen, dass dies zwei sehr anstrengenden Wochen auf hohem Niveau waren. Ich habe sehr viel gelernt, musste mich aber auch abends hinsetzen und den Tag nach- und aufarbeiten. Die Ausbilder waren fair, auf den einen oder anderen musste man sich einstellen. Ich persönlich habe eine Menge mitgenommen.